Bayerische Formsignalstudie

Bayerische Formsignalstudie

Im November/Dezember 2010 verschlug es mich dienstlich ins südöstliche Bayernlande.
Anders als in unseren Breiten gibt es dort noch sehr viel mechanische Stellwerkstechnik in Reinkultur! Den bei uns oftmals noch auffindbaren Fall "mechanisches Stellwerk mit Lichtsignalen" sucht man im Gebiet der ehem. Bundesbahn mehr oder weniger vergeblich.
Wenn schon mechanisches Stellwerk, dann richtigsmile

Begeben wir uns nun auf die abschnittsweise eingleisige Hauptbahn (Vzul 140 km/h) München - Mühldorf (Oberbayern). Fast alle Fotos sind aus dem fahrenden Zug entstanden, ich bitte die leichte Unschärfe zu entschuldigen.


Bahnhof Hörlkofen (km 29,2)

Einfahrvorsignal Vd aus Richtung Mühldorf in Stellung Vr 1 "Fahrt erwarten". Die Beleuchtung der LED-Signallaternen erfolgt mit Solarstrom, der Antrieb des Vorsignals mechanisch.


Einfahrsignal D in Stellung Hp 2 und Ausfahrvorsignal Vc in Stellung Vr 1/2. Blick aus Richtung Mühldorf. Die Fernsprechbude rechts beherbergte den Signalfernsprecher.

Die Ausfahrsignale B und C, sowie das Hauptsperrsignal Hs 1I in Richtung München.


Ausfahrsignal F in Richtung Mühldorf; dahinter eine mechanische Vollschranke.


Einfahrsignal A aus Richtung München im letzten Licht des Tages.

Bahnhof Thann-Matzbach (km 38,5)


Einfahrvorsignal Vf aus Richtung Mühldorf in Stellung Vr 0, "Halt erwarten". Das Vorsignal besitzt auf Grund der großen Stellentfernung einen elektrischen Antrieb.


Einfahrsignal F in Stellung Hp 1 und Ausfahrvorsignal Vp3 in Stellung Vr 1 "Fahrt erwarten". Blick in Richtung München.


Das Geschwindigkeitssignal Lf 7 in Mitten der Spannwerke zeigt die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 140 km/h an.



Die Ausfahrsignale P2 und P3 nebst den Hauptsperrsignalen Hs 2 und Hs 3 in Richtung München. Sperrsignal Hs 3 zeigt Signal Sh 1 "Fahrverbot aufgehoben".

Bahnhof Schwindegg (km 54,0)



Einfahrvorsignal Va (mit elektrischem Antrieb) aus Richtung München.


Einfahrsignal A und Ausfahrvorsignal Vf aus Richtung München.


Vorspannlok 225 032-2 mit unbekannter Zuglok und Kesselwagenzug aus München bei der Duchfahrt durch den Bf Schwindegg.


Durch ein Fenster hat man diesen genialen Blick auf das Kurbelwerk des mechanischen Stellwerkes der Bauart Krauss G. Die Anlage ist beeindruckende 111 Jahre alt!!


Sämtliche Spannwerke sind als Außenspannwerke ausgeführt. Dies belegt eindrucksvoll die zuverlässige Funktion der mechanischen Stellwerke auch bei widrigen Witterungsbedingungen.



Die Anschrift am Spannmassestück des Spannwerkes vom Einfahrsignal A gibt eine Leitungslänge von 1,6 Kilometern an! Diese Stellentfernungen sind mit einer Signalkurbel statt einem Signalhebel besser zu überwinden.


Die Ausfahrsignale B und C sind mit der älteren Form des Ersatzsignales (Zs 1) ausgerüstet: 3 weiße Lichter in Form eines "A" (über den beiden Sperrsignalen). Bei der DR-Ost wurde dieses Signal als Zs 101 bezeichnet. Heute heißen beide Formen des Ersatzsignales - das 1 weiße Blinklicht der ex-DR, sowie die 3 weißen Lichter in Form eines A der ex-DB und Vorkriegs-DR - wieder einheitlich Zs 1.


Einfahrsignal D und Ausfahrvorsignal Vc aus Richtung Mühldorf. Über der Vorsignaltafel ein Lf 7 für 120 km/h.


Einfahrvorsignal Vd (mit elektrischem Antrieb) aus Richtung Mühldorf mit Geschwindigkeits-Ankündesignal Lf 6 für 90 km/h.

Bahnhof Weidenbach (km 61,7)


Einfahrvorsignal Va (mit elektrischem Antrieb) aus Richtung München. Weiter hinten ist bereits das Einfahrsignal zu erkennen.


Einfahrsignal A und Ausfahrvorsignal Vf. Auch hier die alte Form des Ersatzsignales.


Die Ausfahrsignale F und E in Richtung Mühldorf.


Ausfahrsignale B und C in Richtung München.


Einfahrsignal D und Ausfahrvorsignal Vc aus Richtung Mühldorf.


Einfahrvorsignal Vd (mit elektrischem Antrieb) aus Richtung Mühldorf.

Der sicherungstechnische Umbau dieser stark frequentierten Verbindung hat bereits begonnen, so dass die gezeigten Bilder bald der Vergangenheit angehören werden.


 

Nach oben