Bf Zwönitz

km 36,420 Chemnitz - Adorf (CA)

km 00,000 Zwönitz - Scheibenberg (ZS)

km 00,000 Zwönitz - Stollberg (- Chemnitz Süd) (ZC)

Bis zum 31. Mai 2003 war der Bahnhof Zwönitz mit einem Fahrdienstleiter und zwei Weichenwärtern besetzt. Zum Einsatz kam dabei der sächsische Bahnhofsblock der Bauart "Möllering". Die beiden Wärterstellwerke W1 und W2 entsprachen der Bauart Bruchsal G mit vorneliegendem Verschlussregister (Grundstellung der Hebel "unten"). Eine Beschreibung des "Möllering-Blockes" ist auf Stellwerke.de zu finden. Das Stellwerk W1 wurde am 30. September 1899 fertiggestellt, das Stellwerk W2 - es steht denkmalgeschütz noch heute - ging mit der Eröffnung der Strecke Zwönitz - Scheibenberg (ZS-Linie) am 30. April 1900 in Betrieb. Wegen der Einrichtung einer neuen Fahrstraße in Richtung Chemnitz wurde Stw W1 1927/28 abgebrochen und anschließend wieder neu errichtet, allerdings mit veränderter Architektur. Ab 25. Oktober 2003 begannen die Abrissarbeiten dieses Stellwerkes. Das Empfangsgebäude ist noch bewohnt und macht einen gepflegten Eindruck.

Jetzt aber zu den historischen Aufnahmen. Sämtliche Fotos enstanden am 5. September 2000 - im hundertsten Jahr der Existens der Zwönitzer Stellwerke - von Stefan Braun:

Der Stellwerksrundgang beginnt beim Fahrdienstleiter im Empfangsgebäude. Hier ist das Befehlswerk zu sehen. Viele der ursprünglich vorhandenen Fahrstraßen sind nicht mehr in Betrieb, darunter auch die Fahrtmöglichkeiten von und nach Stollberg (ZC) und Scheibenberg (ZS; rechter Bereich des Befehlswerkes). Foto: S. Braun.

Im Dienstraum des Fdl waren weiterhin zwei Befehlsblockwerke vorhanden. Hier das Befehlsblockwerk 1. Die freien Plätze in der Mitte waren das Befehlsabgabefeld B1 (Einfahrsignal B aus Ri Stollberg (ZC)) und daneben das Fahrstraßenauflösefeld b1 (Einfahrt aus Ri Stollberg). Das freie Feld ganz rechts war das Befehlsabgabefeld für die Ausfahrsignale F u. G in Richtung Stollberg. Foto: S. Braun.

Befehlsblockwerk 2. Das freie Feld links war das Befehlsabgabefeld "O,P" (Ausfahrsignale O und P Ri Bernsbach (ZS)), die beiden mittleren freien Felder waren die Fahrstraßenauflösung "t1/2" (Einfahrten aus Ri Bernsbach) und Befehlsabgabe "T 1/2" (Einfahrsignal T aus Ri Bernsbach). Foto: S. Braun.

Stellwerk W1:

Blick auf die Hebelbank mit Blockwerk im Wärterstellwerk 1 mit den typischen Bruchsal-Hebeln in Grundstellung "unten" . Im Vordergrund das Blockwerk, welches ausschließlich dem Bahnhofsblock diente. Streckenblock gab es auf der CA-Linie nicht. Von diesem Stellwerk wurden bis 1967 auch die Signale B, F und G der Strecke ZC nach Stollberg (Sachs) bedient. Foto: S. Braun.

Werkschloss sächsischer Bauart mit eingeschlossenem Schlüssel am offenen Verschlussregister. Foto: S. Braun.

Stellwerk W2 am 5. September 2000. Dahinter befinden sich die Gleise S1 und S2 der "Scheibenberger Seite". Foto: S. Braun.

Neben Bruchsal-Spannwerken im Keller des Stellwerkes sind im Freien auch zwei Einheits-Spannwerke aufgestellt. Foto: S. Braun.

  

Mystisch dunkel wirkt der Stellwerksraum auf den Betrachter. Die vielen Hilfssperren an den Hebeln deuten auf ein baldiges Ende hin... . Dennoch sollten die Anlagen noch 3 Jahre in Betrieb sein. Foto: S. Braun.

Die Hebelbank in Blickrichtung Chemnitz. Vorn in rot die Hebel des Einfahrvorsignals "Vr" und daneben des Einfahrsignales "R" aus Richtung Lößnitz/Adorf in Stellung "Fahrt erwarten" bzw. "Fahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung" (Fahrstraße r/2). Die freien Plätze zwischen den Signalhebeln deuten auf die existens weiterer Signale hin. Tatsächlich wurden von hier aus auch die Signale O, P, T und das Einfahrvorsignal Vt der ZS-Linie bedient, welche 1950 abgebaut wurden. Auch waren bis 1954 Ausfahrvorsignale vorhanden. Foto: S. Braun.

Am oberen Bildrand sind die für den sächsischen Bahnhofsblock typischen Auftragsmelder zu sehen (transparente Leuchttafel). Damit wurde dem Wärter die einzustellende Fahrstraße angezeigt. Darunter ist unter anderem der Signal-Haltmelder des Einfahrsignales R zu sehen. Rechts davon befand sich bis Anfang der 1950er Jahre der Haltmelder des Signales T - dem Einfahrsignal aus Richtung Bernsbach an der ZS-Linie. Foto: S. Braun.

Das Blockwerk mit den Fahrstraßenhebeln. Foto: S. Braun.

Die Signalhebel vom Vorsignal Vr und Einfahrsignal R im Detail. Fotos (2): S. Braun.

Signalhebelkontakte hinter den Hebeln. Foto: S. Braun.

Werkschloss sächsischer Bauart am offenen Verschlussregister. Foto: S. Braun.

Die Spannwerke der Bauart Bruchsal unterscheiden sich deutlich von der Einheitsbauart. Foto: S. Braun.

Das ehemalige Ausfahrsignal K (in Richtung Aue) blieb aus Denkmalschutzgründen erhalten. Foto vom 4. Juni 2005.

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