Bk Caaschwitz

Von Freileitungen und Gelenkzungenweichen: Die Bk Caaschwitz

Eine sicherungs- und fernmeldetechnische Exkursion führt uns nun zur Blockstelle Caaschwitz, gelegen am km 63,100 der Hauptbahn Leipzig-Leutzsch - Probstzella, zwischen den Bahnhöfen Crossen (Elster) und Bad Köstritz.
Besonders hervorzuheben ist neben den mechanisch angetriebenen Formsignalen, einer Vollschrankenanlage Bauart "Reichsbahn" und einer Weiche mit Gelenkzunge die noch voll funktionsfähige Freileitungslinie in Form von Einfachgestänge mit zwei Querträgern. Selbige beginnt im Bf Crossen (Elster) und endet an der Bk Caaschwitz, unmittelbar am Dienstgebäude des Blockwärters. Neben der Streckenfernsprechleitung sind auch die Blockleitungen als Freileitung ausgeführt.
Nun zu den Bildern. Wir beginnen zunächst mit den allgemeinen und sicherungs-
technischen Anlagen:



Blocksignal A aus Richtung Leipzig, rechts die Freileitungslinie.



Situation aus der Gegenrichtung. In Bildmitte die ortsbediente und mit doppeltem Riegelschloss ausgerüstete Weiche A1 zur Anschlussbahn des Dolomitwerkes Wünschendorf, welche sporadisch bedient wird.



Blick vom hübschen Dienstgebäude des Blockwärters auf die Weichenverbindung Anschlussweiche - Schutzweiche, gesäumt von Pilzkopflampen und Freileitungen.


Gesamtübersicht des Wegüberganges mit Reichsbahnschranke (handbedient) und Dienstgebäude.


Detail am emaillierten Stationsschild. Schulze & Wehrmann war vor dem 2. Weltkrieg einer der führenden Lieferanten für Emailliebeschilderungen der Deutschen Reichsbahn.


Der Wegübergang aus der Gegenrichtung. Im Hintergrund die Ortschaft Caaschwitz mit der Dorfkirche.


Die beiden Gleise der Wagenübergabestelle (Wüst) in der Anschlussbahn des Dolomitwerkes. In Bildmitte das Blocksignal B und im rechten Bereich die etwas rustikal wirkende Verladeanlage.


Die Weiche A3 hat als Besonderheit...


...inzwischen selten gewordene Gelenkzungen!



Spannwerk des Blocksignals B. Deutlich ist der gelb gestrichene Stützhebel zu erkennen, mit dem das Spannwerk nach dem Hochziehen bei Drahtbruch in hochgezogener Stellung festgehalten wird.

Nun zu den Fernmeldeanlagen:

 


Die vom Bf Crossen (Elster) kommende Freileitungslinie am Blocksignal A in Blickrichtung Crossen/Leipzig. Unter anderem werden die Streckenfernsprechleitung und die Blockleitungen darüber geführt. Im Vordergrund links die Drahtzugleitung zum Bksig A.


Detailansicht eines (neuen!) Freileitungsstützpunktes in Form eines Einfachgestänges mit 2 Querträgern. Das rechts an der Stange herabführende Kabel bindet einen in der Nähe stehenden Streckenfernsprecher an die Leitung an. Am Zopfende ist außerdem der Blitzableiter zu sehen. Gesichert ist der Stützpunkt neben einer Strebe auch mit einem Ankerseil.


Stützpunkt einige Meter weiter in der Ausführung mit Kuppelstange (zwei aneinandergeschraubte Stangen). Auch hier ist als Sicherung ein Ankerseil vorhanden, welches sich an der Befestigungsstelle ins Holz eingeschnitten hat. Ein weiteres Detail ist der sog. "S-Haken", welcher die Streckenfernsprechleitung (Fs) kennzeichnet. Entgegen der Regel befindet sich die Fs weder auf dem untersten Platz des Stützpunktes, noch auf einem Außenplatz! Auch die Verwendung nur eines S-Hakens ist nicht üblich, da Fernmeldeleitungen in der Regel als Doppelleitung ausgeführt sind (auch bei den anderen gesichteten Stützpunkten ist nur 1 S-Haken angebracht).

 

Details der Stützpunktkennzeichnung:
- Tränkjahrnagel (1911 !?)
- Richtungspfeil (zum nächsten Fernsprecher) und die
- Stützpunktnummer (von oben nach unten).



Der Abspannstützpunkt mit Überführungsendverschluss (im Holzschrank) am Dienstgebäude der Blockstelle. Die Krümmung der Stange verdeutlicht den starken Leitungszug, dem der Stützpunkt ausgesetzt ist.


Details am Abspannstützpunkt: Übergang der Freileitungsdrähte auf Kabel zur Einführung in den Endverschluss und anschließend ins Gebäude. Auch hier ist deutlich die einzelne Leitung zu sehen, deren Funktion noch unbekannt ist.



Stillleben im Bereich der Anschlussbahn.


Mit einem Formsignal hat die Exkursion begonnen und mit einem Formsignal endet sie auch: Blocksignal B aus Richtung Bad Köstritz.


Alle Fotos: 27. März 2013, Mike Robeck

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