WC-Linie

Schlettau - Crottendorf

Mit der BR 86 zurück ins Jahr 1987

Unermüdlich erbringt die Baureihe 86 alle Zugleistungen auf der Strecke Schlettau - Crottendorf (KBS 453; sächs. WC). Die kurze Stichstrecke im oberen Erzgebirge ist inzwischen Weltweit bekannt, sogar Fotografen aus Japan wurden angetroffen. Auf Wunsch der Fotografen wurde die Lok mit der Raukammer voran nach Crottendorf eingesetzt, so herrschten bessere Lichtverhältnisse. Die folgenden Fotos, aufgenommen von Gerfried Kramer aus Weißbach, vermittel einige Eindrücke dieser unvergessenen Erzgebirgsstrecke.

86 1001-6 mit Personenzug in der Ortsdurchfahrt Crottendorf. In wenigen hundert Metern ist der Endbahnhof erreicht.

Dem Bahnübergang in der Bahnhofseinfahrt von Crottendorf ob Bf nähert sich 86 1501-5. Rechts das Ausziehgleis, welches in den Anfangsjahren der Strecke als Lokschuppengleis diente.

Einfahrt in den Endbahnhof.

Rangierarbeiten in Crottendorf ob Bf vor der Kulisse der 1965 errichteten Hochsiloanlage des VEB Obererzgebirgische Kalkwerke Oberscheibe.

Zahlreiche Fotografen verfolgen die Rangierarbeiten.

Zusammengestellter GmP mit 86 1001-6 im oberen Bahnhof.

86 1501-5 rollt mit ihrem GmP talwärts und befindet sich zwischen Crottendorf unt Bf und Walthersdorf Hp.

Landstraße und die Zschopau werden überquert.

Im Abzweigbahnhof Walthersdorf (Erzgeb) angekommen, wartet 86 1501-5 auf den Abfahrauftrag vom Fahrdienstleiter. Die WC-Linie trifft hier auf die Strecke Annaberg-Buchholz Süd - Schwarzenberg (Erzgeb). Die Abzweigweiche 6 liegt bereits richtig.

Abfahrt. Hinter dem Trabant ist ein sächsisches Säulenspannwerk zu erkennen.

Man beachte das verwitterte Stationsschild sowie die Schneeschutzzäune.

86 1501-5 wurde 1942 bei Henschel in Kassel gebaut (Fab.-Nr. 26720) und befindet sich heute im Eigentum der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG).

Vorbei am Kilometerstein "6" BSg rollt der Zug seinem Zielbahnhof Schlettau (Erzgeb) entgegen.

Auch hier die typischen Schneeschutzzäune.

Der Trabant des Fotografen.

Nochmals die Ausfahrt Walthersdorf in Richtung Schlettau. Links am Bildrand das Einfahrsignal C des Abzweigbahnhofes.

Die Brücke liegt bereits in der Schlettauer Bahnhofseinfahrt.


Meine ersten selbstgemachten Fotos entstanden dort 2003, als der letzte Zug längst abgefahren war. Dennoch gab es damals - im Gegensatz zu heute - wenigstens noch Gleise zu sehen. Auch der Abzweigbahnhof Walthersdorf (Erzgeb) besaß noch seinen Gleisplan aus den letzten Betriebsjahren der WC-Linie.

Die teilweise schlechte Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen. Lichtverhältnisse, meine damaligen Kameras und fotografisches "Können" waren nicht die Besten...:



Bf Walthersdorf (Erzgeb) am 9. März 2003. Im Vordergrund die Abzweigweiche nach Crottendorf und dahinter die Bahnsteigschranke.



Die Schlüssel der ortsbedienten Weichen des Bf Walthersdorf wurden an einer Angermannschen Schlüsseltafel prüfbar aufbewahrt. Selbige hängt heute im Museum Rittersgrün.



Die vier Hebel (Bauform Jüdel) der drei Einfahrsignale A, C, und G waren jeweils mit Signalhebelschlössern sächsischer Bauart verschlossen. "Vier Hebel für drei Signale?" könnte man jetzt fragen. Das hat seine Richtigkeit, denn Einfahrsignal C aus Richtung Schlettau konnte Hf 1 (Hp 1) für Züge in Richtung Buchholz und Hf 2 (Hp 2) für Züge nach Crottendorf zeigen. Daher waren zwei Hebel notwendig.



Am 12. November 2005 gab es in Walthersdorf nur noch das durchgehende Hauptgleis der Strecke nach Buchholz, die WC-Linie war abgetrennt und nur noch ein Torso. Blick in Richtung Buchholz und Crottendorf.





Hp Walthersdorf (Erzgeb) am 9.9.2006. Typisch für die Strecke ist deren Verlauf teils unmittelbar an den Fassaden der Häuser vorbei. Stellenweise war sogar das Lichtraumprofil eingeschränkt, welche jedoch per Ausnahmegenehmigungen des Präsidenten der Rbd Dresden zulässig waren:





In den letzten Betriebsjahren hatte man an den zwei Wegübergängen mit der Staatsstraße in Walthersdorf und Crottendorf behelfsmäßige Wegübergangssicherungsanlagen in Form von Lichtzeichenanlagen mit Farbfolge gelb-rot errichtet. Diesen mussten vom Zugführer manuell Ein- und wieder Ausgeschaltet werden. Daher steht hinter dem Hp Walthersdorf dieses Geschwindigkeitstafel Lf 4 mit der Zahl 0, welche am WÜ km 1,520 WC einen Halt an der Eckentafel (Lf 5) zum Einschalten der Lichtzeichenanlage vorschreibt (Foto vom 19.11.2003).



Streckenführung in Walthersdorf.



Zschopaubrücke am km 1,546 WC, 9.9.2006.



Zwischen Hp Walthersdorf und Crottendorf unt Bf verlief die Bahn kurzzeitig etwas abseits der Bebauung und der Staatstraße. Foto vom 19.11.2003.



Etwa am km 2,9 WC erreichte die Strecke wieder die Straße und führte mit dieser ein Stück weit parallel. Das Foto entstand in Höhe km 3,0 WC, Blick in Richtung Walthersdorf, am 9.9.2006.



Güterschuppen Crottendorf unt Bf, 9.9.2006.



Sächsischer Hektometerstein 41 hinter Crottendorf unt Bf, 19.11.2003.



Strecke in Höhe km 4,3 WC an der "Großen Kirchgasse" (19.11.2003).



Strecke unweit des Wegüberganges am km 4,5 WC "Schillerstraße", Blick in Richtung Crottendorf ob Bf. Am sichtbaren Wohnhaus am km 4,55 WC war das Lichtraumprofil eingschränkt:





Die selbe Stelle aus der Gegenrichtung gesehen, 9.9.2006.



Auch beim links und hinten stehenden Haus am km 4,63 und 4,67 WC kratzten die Mauern am Lichtraumprofil:





Gleiche Stelle, Blick in Richtung Walthersdorf, 9.9.2006.



Die zweite Zschopaubrücke am Crottendorfer Rathaus. Blick in Richtung Walthersdorf am 12.11.2005.



Strecke am Rathaus, Blick Walthersdorf, 9.9.2006.



Pfeiftafel Pf 2 unweit Crottendorf ob Bf, Blick Walthersdorf, 12.11.2005.



Streckengleis unmittelbar an der Bahnhofseinfahrt Crottendorf ob Bf, Blick Walthersdorf, 9.9.2006.





Beide Fotos vom 9.9.2006.



Sächsisches Weichensicherheitsschloss Bauform "Adler & Hentzen" in Crottendorf ob Bf, 9.9.2006.
Crottendorf besaß kein Einfahrsignal und somit auch kein Stellwerk. Selbst eine Trapeztafel errichtete man erst in den 1970er Jahren. Die Weichenschlüssel wurden vermutlich an einem einfachen Schlüsselbrett aufbewahrt.



Crottendorf ob Bf, 9.9.2006.

Zum Abschluß sei auch noch der Bahnhof Schlettau (Erzgeb) erwähnt, welcher verkehrlicher Ausgangspunkt der Strecke nach Crottendorf war. Am 15. Mai 2005 entstanden dort meine ersten Bilder. Damals präsentierte sich das Empfangsgebäude noch im alten Anstrich und die Hebelbank im dortigen mechanischen Einheitsstellwerk war noch "komplett", also im Zustand von 1996/97. Nach der Aufstellung der 4 Ausfahrsignale und Gleisplanänderungen durch die Erzgebirgsbahn hatte man die Hebelbank später um diverse Hebel erleichtert.





Im Rahmen meiner Lehre zum Fahrdienstleiter bei der DB Erzgebirgsbahn hatte ich zweimal die Gelegenheit, Dienst im altehrwürdigen Bahnhof Schlettau (Erzgeb) leisten zu dürfen - dort wo einst die Züge nach Crottendorf abfuhren...



 

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